Encounters with Southeast Asian Modernism: Jakarta, Phnom Penh, Singapur und Yangon

Symposium mit Beiträgen aus Jakarta, Phnom Penh, Singapur, Yangon und Hongkong

Termin: 30. August 2019, 15.30 Uhr
Ort: TAK im Aufbau Haus, Prinzenstraße 85 F, 10969 Berlin

Encounters with Southeast Asian Modernism beleuchtet im Kontext des Bauhausjahres 2019 Geschichte, Bedeutung und Zukunft der Moderne in ausgewählten südostasiatischen Städten. Die historische Umbruchsituation, den Aufbruch in die Unabhängigkeit nach der Kolonialzeit als Ausgangspunkt nehmend, erkundet Encounters mit Kuratorinnen und Kuratoren in Jakarta, Phnom Penh, Singapur und Yangon die Wirkungsgeschichte der Moderne im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und lokaler Identität.

SEAM Spaces (South East Asian Modernism Spaces) in Jakarta, Phnom Penh, Yangon und Singapur bilden das Herzstück des Projekts. Sie sind offene Räume, in denen gearbeitet wird, die aber auch der Vorstellung von Ideen, Materialsammlungen und der Diskussion dienen. Eine reisende Ausstellung bringt Beiträge aus den vier Ländern zusammen und bildet den Rahmen für die SEAM Spaces.

Hintergrund

2019 feiert das Bauhaus sein hundertjähriges Jubiäum. In einem Moment des Um- und Aufbruchs nach dem Ersten Weltkrieg lieferte die berühmte deutsche Kunst- und Architekturschule das ästhetische und architektonische Programm zum neuen demokratischen Staat und dessen sozialreformerischer und weltoffener Politik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Konzepte des Bauhauses und der Architekturmoderne als Leitprinzipien des Wiederaufbaus und Neubeginns eingesetzt, deren Folgen bis heute das Bild der Städte prägen.

Auch in vielen Ländern Südostasiens begann Mitte des 20. Jahrhunderts eine neue Zeitrechnung. Die Unabhängigkeit von den Kolonialmächten war errungen. Junge Staaten, wie Birma (heute Myanmar), Indonesien, Kambodscha und Singapur standen vor der Aufgabe, sich als Nationen neu zu konstituieren und eine eigenständige postkoloniale Identität im internationalen Kontext zu entwickeln.

Damit einher ging oftmals der Ansatz, diesen Neubeginn auch mittels Architektur und Städtebau auszudrücken. Die Architektursprache der internationalen Moderne versprach eine offene zeitgenössische Form, in der sich die Erwartungen an Fortschritt und Wohlstand spiegelte. Gleichzeitig bot sie die Möglichkeit, sich von den ehemaligen Koloni- almächten zu emanzipieren. So entstanden vor Ort lokale Lösungen, die universelle Gestaltungsideen der Moderne mit dem Wissen um die klimatischen Herausforderungen des Bauens in den Tropen und kulturellen Spezifika verbanden und bis heute die städtischen Räume mitprägen.

Symposium am 30. August 2019
Beginn: 15.30 Uhr

Als öffentlicher Auftakt des Projekts Encounters with Southeast Asian Modernism im Bauhausjahr erkundet ein Symposium in Berlin mit den Kuratorinnen und Kuratoren sowie weiteren internationalen Gästen die Geschichte und Gegenwart der Moderne in den ausgewählten Städten Südostasiens.

Ausgehend von den historischen Umbrüchen und den postkolonialen Situationen fokussiert das Symposium auf die Schnittstellen von Architektur, öffentlicher Kunst und gesellschaftlicher Entwicklung im Kontext der Unabhängigkeit. Weitergehend werden die architektonischen Konzepte und ihre räumlichen Adaptionen vor dem Hintergrund der heutigen Relevanz für die Stadtgesellschaft bearbeitet. Jeder der vier gewählten Orte muss sich dabei mit eigenen Rahmenbedingungen und unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungsmodellen auseinandersetzen und diese hinterfragen:

  • Welche Versprechungen nden sich in den architektonischen Konzepten, welche Werte und Vorstellungen liegen diesen zugrunde und welche Narrationen sind in der Gestaltung eingeschrieben?
  • Wie entstanden die lokalen Modernen in Südostasien, welche Rolle spielte der internationale Diskurs für ihre Konstituierung, und welche Lösungen bieten sie heute an?
  • Vor allem aber: Kann aus einer lokaler Gestaltsprache, die oft mit nationalem Identitätsdiskurs einhergeht, wieder eine Aussage gelingen, die universelle Werte betont?

Mit Beiträgen von:

Avianti Armand, Architektin, Avianti Armand Studio, Kuratorin, Architekturwissenschaftlerin, Jakarta, Indonesien
Puay-Peng Ho, Professor, Leiter des Department of Architecture, School of Design and Environment, National University of Singapore
Sereypagna Pen, Architekt, Stadtforscher, Leiter von The Vann Molyvann Project, Phnom Penh, Kambodscha
Pwint, Professor, stellvertretende Leiterin des Department of Architecture, Yangon Technical University, Myanmar
farid rakun, Künstler, Forscher und Initiator, ruangrupa, Jakarta, Indonesien
Setiadi Sopandi, Architekt, Indra Tata Adilaras Architects, Kurator, Architekturwissenschaftler, Jakarta, Indonesien
Shirley Surya, Kuratorin für Design und Architektur, M+ Museum of visual culture, Hong Kong
Lyno Vuth, Künstler, Kurator, Künstlerischer Leiter von Sa Sa Art Projects, Phnom Penh, Kambodscha
Johannes Widodo, Associate Professor am Department of Architecture, School of Design and Environment, National University of Singapore
Win Thant Win Shwin, Architekt, Planer, Dozent am Department of Architecture, Mandalay Technological University, Myanmar

Moderation: 
Ute Meta Bauer, Direktorin des Centre for Contemporary Art; Professorin an der School of Art, Design and Media, Nanyang Technological University, Singapur
Eduard Kögel, Kurator, Architekturwissenschaftler, Dozent, Berlin

Veranstaltungsort:
TAK im Aufbau Haus
Prinzenstraße 85 F
10969 Berlin

Ab 21.00 Uhr sind Sie zu Gesprächen, Speisen und Getränken im Prinzenhof des Aufbau Hauses eingeladen. Die Einladung mit weiteren Informationen finden Sie im Anhang.

Wir freuen uns über Ihr und euer Kommen!

Veranstaltungsinformationen:
Das Symposium wird in englischer Sprache durchgeführt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung bis zum 28. August wird gebeten: mail@seam-encounters.net

Weitere Termine (vorläufig):

SEAM Space Phnom Penh
10. – 13. Oktober 2019, Ausstellung bis 3. November

SEAM Space Jakarta
21. – 27. Oktober 2019, Ausstellung bis 15. November

SEAM Space Yangon
20. – 23. November 2019

SEAM Space Singapur
28. November – 1. Dezember 2019, Ausstellung bis Mitte Dezember

Detailierte Informationen zum Projekt unter www.seam-encounters.net

Encounters with Southeast Asian Modernism wird gefördert vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Programms „100 Jahre Bauhaus“.

stadtkultur international ev ist Projektpartner.