Frühe deutschsprachige Reiseberichte über die antike Bewässerungsanlage in Dujiangyan, Sichuan Provinz, China

Vortrag von Prof. Albert König, Hong Kong
Termin: Donnerstag, 13. Juni 2013, 18:00 Uhr
Ort: Technische Universität Berlin Marchstr. 23, Raum MAR 0.001

Vortrag König gesamt

Das um 256 vor Chr. während der Zeit der Streitenden Reiche im Königreich Qin erbaute Dujiangyan Bewässerungssystem in der heutigen Provinz Sichuan ist eines der berühmtesten antiken chinesischen Wasserbauprojekte.  Die Anlage befindet sich in der Nähe der heutigen Stadt Dujiangyan und bewässert durch ein komplexes Kanalnetz die Chengdu-Ebene. Im Jahr 2000 wurde das Bauwerk zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Im Westen ist Dujiangyan spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt, nachdem zahlreiche Reisende die Anlage besucht hatten und darüber Reiseberichte, Fotografien und Karten veröffentlichten. Der Vortrag konzentriert sich auf die deutschsprachigen Reisenden in der Region bis 1949. Er beginnt mit dem vermutlich ersten deutschsprachigen Besucher, dem österreichischen Jesuit Fridelli, der 1718 die Gegend bereiste, als er eine Karte von Sichuan für den Kangxi-Atlas erstellte. Ein weiterer prominenter Besucher war der deutsche Geologe Ferdinand Baron von Richthofen, derSichuan 1872 besuchte und die erste detailierte Beschreibung des Dujiangyan Bewässerungssystems veröffentlichte. Ihm folgten zahlreiche Entdecker, Diplomaten, Naturforscher deutscher, österreichischer oder schweizerischer Herkunft, darunter Graf Bela von Szechenyi, Arthur von Rosthorn, Friedrich Betz und Ernst Boerschmann.

Albert König absolvierte zunächst einen BSAE Abschluss an der University of   the Philippines, Los Baños, gefolgt von einem MS und PhD Abschluss an der amerikanischen Cornell University. Über 30 Jahre war er im Bereich des Umweltingenieurwesens sowohl für Wissenschaft, Industrie als auch Regierungsinstitutionen tätig. Seit 1992 lehrt er im Department of Civil Engineering der University of Hong Kong. Seit seiner Pensionierung im Jahr 2009 ist er weiterhin als Gastprofessor an der Universität Padua und an der University of Hong Kong tätig. Er ist Mitglied bei zahlreichen lokalen und internationalen professionellen Vereinigungen.

Für weitere Informationen siehe auch  www.china.tu-berlin.de
In Kooperation mit stadtkultur international e.V.